Motor überhitzt: So handelst du richtig

Steigt die Motortemperatur während der Fahrt in den roten Bereich und die Warnlampe der Kühlmitteltemperatur leuchtet auf? Wenn dein Motor überhitzt, ist es wichtig, dass du einen kühlen Kopf bewahrst. Wir erklären dir, was du in so einem Fall tun solltest und wie du dich bestens darauf vorbereiten kannst, damit der Schaden und der damit verbundene Schmerz so gering wie möglich ausfällt. Ein wichtiger Hinweis vorab: Öffne niemals den Kühler oder Kühlwasserbehälter, solange der Motor noch heiß ist, da durch das unter Druck stehende Kühlsystem Verbrennungsgefahr besteht!

Gründe für ein Überhitzen des Motors

Maßnahmen bei Überhitzung des Motors

Ein Anstieg der Kühlwassertemperatur über die normale Betriebstemperatur ist ein klares Zeichen für eine Überhitzung. Solltest du während der Fahrt feststellen, dass die Kühlwassertemperatur über die normale Betriebstemperatur ansteigt, ist es wichtig, dass du richtig und schnell reagierst. Schalte das Heizgebläse in der Fahrzeugkabine sofort auf die höchste und wärmste Stufe und fahre bei der ersten sicheren Stelle rechts ran, um den überhitzten Motor abzustellen. Bei Fahrzeugen ab Baujahr 2004 laufen Wasserpumpe und Ventilator nach dem Ausschalten des Motors weiter und beschleunigen das Abkühlen. Bei älteren Fahrzeugen lässt du den Motor am besten noch einigen Minuten mit aufgeschaltetem Heizgebläse im Stand weiterlaufen, bevor du ihn zum Auskühlen abstellst.

Nach einer Abkühlzeit von mindestens 30 Minuten kannst du die Motorhaube öffnen und den Kühlmittelstand überprüfen. Öffne hierzu den Kühler oder Kühlwasserbehälter langsam und vorsichtig, da das System weiterhin unter Druck stehen und das Kühlmittel noch sehr heiß sein kann. Fülle fehlendes Kühlwasser bis zur angegebenen Markierung nach und setze die Fahrt nur dann fort, wenn der Motor im normalen Temperaturbereich bleibt.

Kann der Motor trotz ausreichendem Kühlwasserstand überhitzen?

Ja, das kann er. Wenn kein äußerer Kühlwasseraustritt festzustellen ist und das Kühlwasser möglicherweise im Bereich der Zylinderkopfdichtung austritt, könnte ein Haarriss im Kühlkanal des Motors vorliegen. Dies führt dazu, dass Kühlwasser in den Ölkreislauf oder den Brennraum übertritt und die Kühlleistung beeinträchtigt wird. Heiße Verbrennungsgase können in das Kühlsystem gelangen und das Überhitzen des Motors verursachen, selbst wenn genügend Kühlwasser vorhanden ist. Öl im Kühlwasser verschlechtert die Kühlleistung ebenso.

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Überprüfe regelmäßig den Kühlwasserstand

Kühlwasserverlust ist einer der Hauptgründe für das Überhitzen des Motors. Achte darauf, dass der Kühlmittelstand regelmäßig überprüft wird und dass das Kühlsystem keine äußerlichen Lecks aufweist. Besonders bei älteren Fahrzeugen kann es ratsam sein, den Motor nach einer Fahrt nicht sofort abzustellen, sondern noch eine kurze Zeit im Leerlauf laufen zu lassen. Wenn du dabei Wasseraustritt unter dem Fahrzeug feststellst, solltest du den Kühler, die Wasserpumpe und die Kühlwasserschläuche auf Undichtigkeit überprüfen. Fülle fehlendes Kühlwasser gegebenenfalls nach und achte darauf, dass das System ordnungsgemäß funktioniert, bevor du weiterfährst.

Langfristige Lösungen und Vorsichtsmaßnahmen

Um zukünftige Überhitzungen zu vermeiden, solltest du einige Vorsichtsmaßnahmen treffen und regelmäßige Wartungsarbeiten durchführen:

Regelmäßige Wartung: Überprüfe oder lasse dein Kühlsystem regelmäßig im Rahmen einer Inspektion überprüfen und warte es gemäß den Empfehlungen des Herstellers.
Kühlmittel regelmäßig nachfüllen: Achte darauf, dass der Kühlmittelstand immer im empfohlenen Bereich liegt. Besonders vor längeren Fahrten, sollte eine kurze Sichtkontrolle des Kühlmittelbehälters und des Kühlwasserniveaus erfolgen.
Kühler und Lüfter reinigen: Halte den Kühler und den Standlüfter frei von äußerlichem Schmutz und Ablagerungen, um eine optimale Kühlleistung zu gewährleisten.
Thermostat und Wasserpumpe prüfen: Lass diese wichtigen Komponenten regelmäßig überprüfen und bei Bedarf austauschen.

Mythen über die Überhitzung des Motors

Es gibt viele Mythen und Missverständnisse rund um die Überhitzung des Motors. Hier sind einige davon und die Wahrheit dahinter:

„Man kann einfach weiterfahren, wenn der Motor überhitzt.“ Falsch! Weiterzufahren, ohne die Ursache für das Überhitzen zu kennen, kann zu schweren Motorschäden führen.
„Wasser ist genauso gut wie Kühlmittel.“ Wasser kann im Notfall kurzfristig verwendet werden, bietet aber nicht den gleichen Schutz vor Überhitzung und Frost wie Kühlmittel.

„Ein überhitzter Motor bedeutet immer das Ende des Motors.“ Nicht unbedingt! Wenn du schnell und richtig handelst, kannst du schwerwiegende Folgeschäden oft vermeiden.

Mögliche Schäden

Überhitzung kann zu Schäden an diversen Komponenten des Motors führen, insbesondere an Zylindern und Kolben. Diese Schäden können irreparabel sein und den Motor zerstören. In einigen Fällen kann ein überhitzter Motor sogar zu einem Brand führen. Überhitzung kann auch zu Schäden an anderen Komponenten des Fahrzeugs führen, insbesondere an der Autobatterie, den Reifen und den Bremsen. Überhitzte Motoren führen auch zu Unfällen, insbesondere wenn sie plötzlich auftreten oder du die Kontrolle über das Fahrzeug verlierst.

Ein weiterer Aspekt, den du berücksichtigen solltest, ist Ölverlust. Ein Ölverlust mindert die Schmierung wichtiger Motorenteile sowie deren Kühlung, was die Reibung erhöht und letztlich zur Überhitzung und großen Schäden am Motor führt.

Unser Fazit

Eine Motorüberhitzung kann jeden betreffen undan jedem Ort und zu jedem Zeitpunkt passieren. Aber mit den richtigen Maßnahmen kannst du den Schaden begrenzen und im Anschluss sicher weiterfahren. Indem du die häufigsten Ursachen kennst, auf die Anzeichen achtest und entsprechend handelst, kannst du dir viel Stress sparen und teure Reparaturen vermeiden. Vergiss nicht, regelmäßige Wartungsarbeiten durchführen zu lassen und stets auf den Zustand deines Kühlsystems zu achten. So bleibst du sicher auf der Straße und dein Motor in einwandfreiem Zustand.

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