Wenn sich starker Druck im Kühler aufbaut, ist dies beispielsweise an knüppelharten, teils aufgeblähten, Kühlerwasserschläuchen, Blasenbildung im Kühlwasser während des Betriebs und starkem Gegendruck beim Öffnen des Kühlwasserbehälters erkennbar.
Es gelangen Abgase und CO2 ins Kühlsystem. Dies geschieht aufgrund einer undichten Stelle zwischen einem der Kühlwasserkanäle des Motors und dem Brennraum und ist somit ein klares Anzeichen für eine kaputte Zylinderkopfdichtung. Ein sog. CO2-Test, den eine Fachwerkstatt für ein paar Euro durchführen kann, verschafft Gewissheit. Denn überhöhte CO2-Werte im Kühlwasser können den Verdacht auf einen Zylinderkopfdichtungsschaden erhärten.
Dem Druck im Kühler entgegenwirken
Was ist nun zu tun, wenn das Kühlwasser nach Abgasen riecht, Blasen bildet oder oben aus dem Ausgleichsbehälter läuft und sich zu viel Druck im Kühlsystem aufbaut? Und was ist bei der Anwendung von Steel Seal zu beachten? Das zeigen wir hier in diesem Video:
Problem: Der Kompressionsdruck aus dem Brennraum ist ein Störfaktor bei der Anwendung von Steel Seal, denn er erzeugt Gegendruck an der undichten Stelle zum Kühlwasserkanal und hindert Steel Seal daran, den Bonding-Prozess (dt. Prozess des Abdichtens) wirkungsvoll durchzuführen. Deshalb sollte der Druck im Kühlwasser minimiert oder sogar komplett isoliert werden.
Lösung: Die einfachste Methode, diesem Druck im Kühlsystem entgegenzuwirken, ist es, den Kühlerdeckel oder den Verschluss des Ausgleichsbehälters während der Anwendung von Steel Seal abgenommen zu lassen. Der aufgebaute Druck im Ausgleichsbehälter hat so eine Möglichkeit, aus dem Kühlsystem zu entweichen und Steel Seal gelangt über den Kühlmitteldruck leichter in die defekten Bereiche der Zylinderkopfdichtung. Unserer Erfahrung nach reicht diese Maßnahme in 2 von 3 Fällen vollkommen aus, um zu einem erfolgreichen Ergebnis zu kommen.
Ist der vorhandene Gegendruck im Kühlsystem jedoch bereits so stark, dass man bei laufendem Betrieb im Standgas und bei geöffnetem Ausgleichsbehälter eine erhöhte Blasenbildung bzw. starkes Blubbern im Kühlwasser beobachten kann, raten wir zur 2. Methode.
Diese Methode sieht vor, dass der Gegendruck aus dem Brennraum komplett isoliert wird, indem man einfach den betroffenen Zylinder während der Anwendung abschaltet.Und so funktioniert es: Man stellt zunächst fest, welcher Zylinder den Gegendruck verursacht. Das kann mittels eines Kompressionsprüfgerätes erfolgen, oder falls ein solches nicht zur Verfügung steht, mittels Ausschlussprinzip – in dem man der Reihe nach jeweils eine Zündkerze (bei Diesel: „Glühstift“) nach der anderen herausnimmt, den Motor startet und beobachtet, bei welchem Zylinder die Blasenbildung bzw. das Blubbern nachlässt. So kann man den undichten Zylinder identifizieren.
Nach Entfernen der Zündkerze (oder dem Glühstift) vom betreffenden Zylinder und, falls möglich, der Einspritzleitung zu diesem Zylinder, sodass kein unverbrauchter Kraftstoff in den Brennraum gelangt, startet man den Motor und führt den Prozess mit Steel Seal einfach auf den übrigen Zylindern durch. Sollte sich der Motor während der Anwendung plagen, um auf Betriebstemperatur zu kommen, da er ja nun mit einem Zylinder weniger läuft, kann man während der Anwendung ohne Weiteres im Standgas etwas auf das Gas steigen und die Drehzahl erhöhen. Einspritzleitung und Zündkerze werden nach der Anwendung selbstverständlich wieder eingebaut!
Nach dieser Vorgehensweise ist es auch möglich, trotz störender Abgase im Kühlwasser und Druck im Kühlsystem, eine erfolgreiche und kostengünstige Reparatur mit Steel Seal durchzuführen.
Du hast noch Fragen oder bist dir nicht sicher, ob Steel Seal® in deinem Fall das richtige Produkt ist? Ruf uns doch an! Wir beraten dich gerne unverbindlich zum Ortstarif unter +49 (0)9101 9018160 (DE) oder +43 (0)1 9962116 (AT) von Montag bis Freitag zwischen 09:00 und 16:00 Uhr.